Ich nehme bewusst Hunde aus dem Tierschutz oder Problemhunde, weil ich die Herausforderung, die diese Hunde mit sich bringen, liebe. Diesen Erfahrungsschatz möchte ich nicht missen und finde ihn wichtig, wenn man dann auch mit solchen (Kunden)-Hunden arbeiten möchte. Die beste Ausbildung ist das Leben mit Hunden und deren unterschiedlichsten Persönlichkeiten, ihren vielfältigen Vorgeschichten und deren individuellen Verhaltensweisen – bessere Lehrmeister gibt es nicht! Es ist was anderes, mit einem Problemhund gelebt zu haben oder zu leben oder es nur aus der Literatur zu kennen. Auch einen Hund hungern lassen oder die Annahme, man muss gemeinsam aus dem Futterbeutel fressen bzw. den Hund anknurren und mit ihm nur nonverbal kommunizieren, ist nicht meine Ansicht und Arbeitsweise. Man kann und sollte mit dem Hund reden und Hunde sind mehr wie Befehlsempfänger. Man muss sie weder verbal noch körpersprachlich bedrängen oder bedrohen. Wir Menschen wollen auch fair behandelt werden. Und das gilt auch in der Physiotherapie, im Training, beim Tierarzt, Tierheilpraktiker, Hundefriseur, Hundepension usw.
Mira, Akbash-Mix geb. 2005
Mira kam mit 11 Monaten zu uns aus dem Tierheim. Sie ist hochgradiger Futtermittelallergiker, Schilddrüsenunterfunktion, Morbus Addison. Früher hatte Mira ziemlich viele Baustellen. Durch sie kam ich dazu, Hundeverhaltenstherapeut zu werden. Mira unterstützt mich bei der Beschäftigung sowie in der Verhaltenstherapie. Durch ihre ruhige und unaufdringliche Art tauen Hunde auf.
Karin, Podenco-Collie-Mix geb. 2006
Karin kam mit 3 Jahren zu uns aus dem Tierheim. Karin hat eine Augenerkrankung, eine kupierte Rute, Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogengelenksarthrose. Karin wurde 2014 goldakupunktiert und ist jetzt schmerzfrei. Sie bekommt trotzdem noch regelmäßig Physiotherapie zum Muskelerhalt. Karin unterstützt mich bei den Gruppen, in der Verhaltenstherapie und bei der Beschäftigung. Sie ist allem und jedem gegenüber aufgeschlossen und motiviert die 2- und Vierbeiner zusätzlich. Sie hilft ängstlichen Hunden, sich was zu trauen und aggressiven Hunden dabei, ihre Sichtweise zu ändern, dass es auch unaufdringliche, gelassene Hunde gibt. Auch bei ihrem Einsatz im Pflegeheim arbeitet sie engagiert mit.
Uxa, Deutscher Schäferhund geb. 2008
Uxa ist unser Hund mit der größten Leidensgeschichte. Uxa hatte schon 5 Besitzer und eine Pflegestelle in ihrem jungen Leben. Sie kam im April 2011 zu uns. Uxa hat eine Beckenfehlstellung und sie kam mit einer Mittelohrentzündung, die leider schon chronisch war, zu uns. Dadurch bedingt hat sie Probleme mit dem Gleichgewichtssinn und eine verminderte Hörfähigkeit auf einem Ohr. Sie war chronischer Schmerzpatient und wurde 2015 goldakupunktiert. Sie ist jetzt schmerzfrei und bekommt trotzdem weiterhin Physiotherapie zum Muskelerhalt. Sie ist die Inspiration dafür, dass ich Hunde-Physiotherapeut (Wosslick) wurde.
Chikyu, Shiba-Inu geb. 2013
Chikyu kenne ich schon von Welpe an und mit dem 2. Lebensjahr zog er bei uns ein. Er wurde aus Zeitgründen abgegeben. Er ist immer zum Spielen aufgelegt und auch sonst ein kleiner charmanter Kerl. Auch Chikqu hat schon eine mittelgradige Hüftgelenksdysplasie und wurde 2016 goldakupunktiert. Somit jetzt schmerzfrei und bekommt auch weiterhin Physiotherapie zum Muskelerhalt. Rassebedingt weiss er genau, was er möchte. Lässt sich jedoch super zum Mitarbeiten überreden, egal, worum es geht. Chikqu setze ich gerne bei Einzelterminen ein, da er den Hunden die nötige Zeit lässt, Kontakt mit ihm aufzunehmen oder auch nicht, wenn diese nicht wollen. Gleichzeitig besticht er dadurch, Harmonie für Mensch und Hund auszustrahlen, die Individualdistanz, gerade bei unsicheren oder auch bei aggressiven Hunden, von sich aus einzuhalten und sich stattdessen lieber mit mir beschäftigt, ohne dass der andere Hund die Distanz einfordern muss.
In memoriam:
Branca, Dackel-Bracke-Mix geb. 1995, gestorben 2009
Branca war der Hund meiner Eltern. Meine Eltern nahmen sie mit 3 Monaten von einem Bauernhof mit.
Branca hatte einen ausgeprägten Jagdtrieb, Ihre Eltern wurden jagdlich geführt. Die letzten Jahre verbrachte Branca bei mir und lernte, dass man auch Freude bei der Nasenarbeit und nicht nur beim stupiden Laufen haben kann. Sie war klasse bei der Fährtensuche. Eine Nierenerkrankung kam 2007, die wir mit Infusionen, Homöopathika, Akupunktur und Spezialdiät bis zum Ende behandelten. Leider konnte man das Nierenversagen nicht weiter aufhalten, so dass Branca 2009 eingeschläfert werden musste. Branca, ich werde Dich immer vermissen!